Beim ersten Mal tut’s noch weh

Eine Woche ist nun seit der ersten „Studien-Chemo-Runde“ vergangen. Zeit, mal einen Blick auf die Neben- und Nachwirkungen zu werfen. Die hatten und haben es leider immer noch ganz schön in sich. Wie bereits berichtet, ging es ja schon wenige Stunden nach der Therapie mit Fieber los, und die Aufzählung im letzten Beitrag ist bis heute, mehr oder weniger ausgeprägt, leider immer noch aktuell. Während das verhasste Bitzeln und Brennen in den Händen – auch dank des scheißkalten Wetters – kein Ende nehmen will, nervt diesmal aber ganz besonders ein schwer zu beschreibendes Gefühl im ganzen Körper.

Es klingt arg nach Esoterik-Erich, aber es fühlt sich in etwa so an, als sprudle rund um die Uhr Gift aus dem Inneren des Körpers (vor allem am Kopf) nach Außen, bleibt aber an der Haut hängen und strömt wieder zurück… Dieses Gefühl ist wirklich schwer zu beschreiben, aber es ist leider Gottes allgegenwärtig und sorgt auch für die extreme Matschbirne, die bis jetzt nicht weichen will.

Die weißen Blutkörperchen mal wieder…

Grundsätzlich bin ich seit letzten Dienstag einfach noch schlapper und schwächer als sowieso schon. Die Rückenschmerzen werden auch nicht besser und längeres Stehen ist extrem anstrengend (ich versuche es trotzdem so oft wie möglich :P). Mittlerweile bin ich nicht mehr sicher, ob die Schuld hierfür wirklich dem Ischias zuzuschieben oder ob es nicht doch eher dem gestreuten Krebs zu verdanken ist. Ist aber im Endeffekt ja auch egal. Heute früh war ich zur Blutentnahme im Krankenhaus Nordwest, da ich (wie immer ganz überraschend) morgen noch einmal eine Antikörper-Therapie erhalten soll („Das ist aber nur beim ersten Mal so, in Zukunft dann wirklich nur alle zwei Wochen“).

Spritz dich fit, Digga!

Kaum war ich zurück im warmen Zuhause, rief mich die Station dann auch schon wieder an. Das Blutbild bestätigte das subjektiv eher schlechte Empfinden meines gesundheitlichen Gesamtzustandes. Die weißen Blutkörperchen sind total im Keller, und ich soll mit einer Spritze gegensteuern. Bitte was? Seufz… Um an die nötigen Fix-Utensilien zu kommen, wurde nun ein Rezept an die Apotheke meiner Wahl gefaxt. Heute Nachmittag kann ich meine Spritze(n) dann, zum Glück unbürokratisch ohne Originalrezept (das muss ich nachreichen), abholen.

Danach darf ich mir eine Ladung „was-auch-immer“ (ich hab nicht richtig aufgepasst) in mein mittlerweile nicht mehr vorhandenes Bauchfett jagen. Zum Glück zeigen uns die netten Menschen auf Youtube nicht nur, wie man Fenster einbaut, sondern auch, wie man sich Spritzen in den eigenen Bauch schießt. Ich bin also bestens gewappnet… Das wird ein Spaß!